In den frühen 1990er Jahren wurde das Projekt „Entomofauna Saxonica“ unter Trägerschaft der Entomofaunistischen Gesellschaft e.V. ins Leben gerufen.

Ziel war es so viel wie möglich Insektentaxa faunistisch für Sachsen zu bearbeiten und die Bestandssituation und Entwicklungstrends zu dokumentieren. Für bestimmte Taxa gab/gibt es sogenannte Gruppenbearbeiter, die die Daten sammeln und aufbereiten. Bei den Schmetterlingen geschah dies in Fortsetzung der Bearbeitung der Schmetterlinge der DDR.

Da mich die Eulenfalter am meisten interessierten und ich bereits in den 1980er Jahren Daten sammelte, unter Mentorenschaft des unvergessenen Wolfgang Heinicke (Gera), lag es nahe, das fortzusetzen und so begann die Bearbeitung der sächsischen Noctuiden. Zunächst analog auf Karteikarten und von Hand eingetragenen Punkten auf Rasterkarten. Dann begann das Zeitalter der Digitalisierung und erste Probeläufe von Datenbanken (z.B. SoftCol, InsektIS und MultibaseCS).

Da ich aus beruflichen Gründen MultibaseCS nutzen muss und diese Datenbank meinen Anforderungen entsprach, erfolgte die Datensammlung mittels dieses Datenbankprogramms. Im Laufe der Jahre ist der Datenbestand gewachsen, aktuell ca. 67.000 Datensätze. Dies erscheint in Anbetracht von Datenbanken mit mehreren Hunderttausend oder gar Millionen Datensätzen wenig. Ich möchte aber betonen, dass dies Freizeitarbeit ist und im Sinne der Plausibilitätskontrolle und Qualität der Datensätze jeder einzelne Datensatz eingegeben wird und keine Fremddatenbanken oder Tabellen eingepflegt werden. Das hat außerdem den Vorteil einheitlicher Schreibweisen der Melder, Bestimmer und auch der Fundorte.

Nun blieb die Frage, wie sollen diese Daten präsentiert werden. Es gab Ansätze, leider scheiterten diese. Es gab verschiedene Publikationen und auch die Rote Liste der Eulenfalter Sachsens. Es soll sich aber jeder Melder von Daten wiederfinden. Kaum jemand macht das zum Selbstzweck, mit den Daten soll und muss gearbeitet werden!

Das kam das Onlineportal über die Schmetterlinge in Brandenburg und Berlin gerade recht. Gespräche mit Jörg Gelbrecht führten dazu, dass nun dank der Mühe von Fred Ockruck der derzeitige Datenstand zu den sächsischen Eulenfaltern abrufbar ist.
Die sächsische Datenbank wird weiter gepflegt und einmal im Jahr erfolgt ein Update zum neuesten Stand.

Ich wünsche den Machern viel Erfolg mit der weiteren Qualifizierung des Portals und danke dafür, dass wir dabei sein dürfen.

U. Fischer