Venusia blomeri (Curtis, 1832) – Neufund für BB und Erstnachweis für das norddeutsche Tiefland
Am 4. Juni 2025 fing Peter Weisbach ein frisches Männchen von V. blomeri am Rande des Löcknitztales bei Kienbaum im Osten von Berlin. Meist wurde die Art in Mitteleuropa in kühl-feuchten Tälern des Hügel- und Berglandes gefunden; im Norden und Nordosten Polens aber auch in Mischwäldern der Weichsel-eiszeitlich geprägten Landschaften des Tieflandes, ähnlich wie im Löcknitztal.
P. Weisbach & J. Gelbrecht
Fred Ockruck, 18.08.2025
Synanthedon mesiaeformis (Herrich-Schäffer, 1846) – Erstnachweis in MV und ein zweiter Nachweis in BB
R. Brechlin fing am Pheromon 3 Männchen von S. mesiaeformis am 16. Juni und 1 Männchen am 17. Juni 2025 in Friedberg bei Pasewalk im Osten von MV. Es handelt sich um einen Erstnachweis für dieses Bundesland und den zweiten Nachweis in Deutschland. In einer Pheromonfalle (Zeitraum 21. – 23. Juni 2025) fand dann A. Kormannhaus bei Hoppegarten bei Müncheberg (Ostbrandenburg) ein weiteres Männchen von S. mesiaeformis, dem zweiten Fundort in BB. Vermutlich ist die Art in BB, zumindest in der Osthälfte, weiter verbreitet.
R. Brechlin & A. Kormannshaus
Fred Ockruck, 18.08.2025
Chariaspilates formosaria (Eversmann, 1837) – Wiederfund in MV und damit für DE
Am 22. Juni 2025 beobachteten R. Brechlin & W. Krämer bei Gegensee im äußersten Osten von Mecklenburg-Vorpommern (MV) 10 Männchen von C. formosaria, die meist zu später Stunde an das Licht flogen. Es handelt sich um einen Wiederfund für Deutschland. Auch am 26. Juni 2025 erschienen 5 Männchen am Licht (R. Brechlin). Zuvor wurde die Art letztmalig 1996 im Anklamer Stadtbruch, ebenfalls in MV, nachgewiesen.
R. Brechlin
Fred Ockruck, 18.08.2025
Ein dritter Nachweis von Atypha pulmonaris (Esper, 1790) in Brandenburg
Am 28. Juni 2025 fand Falk Rühle ein Männchen der Eule A. pulmonaris im äußersten Süden Brandenburgs am Hauslicht. Es ist erst der dritte Nachweis der Art in diesem Bundesland. Erstmalig wurde sie 1993 im Oberspreewald (leg. M. Thate) nachgewiesen und dann im Jahr 2000 bei Kraupa (leg. J. Jacobasch). Alle Funde liegen an der Arealnordgrenze der Art. Zukünftig sollte durch gezielte Raupensuche – die Raupe lebt im Frühjahr in den Blüten von Lungenkraut – geprüft werden, ob A. pulmonaris überhaupt stabile Populationen in Brandenburg aufweist.
F. Rühle & J. Gelbrecht
Fred Ockruck, 18.08.2025
B. euphrosyne - nach über 40 Jahren in Brandenburg wiederentdeckt
Am 9. Mai 2025 fotografierte Petra Liersch ein Männchen dieser Art in der Nähe von Eisenhüttenstadt, die in Brandenburg als ausgestorben galt. Eine Nachsuche von P. Liersch, Karola Klingbeil und Jörg Gelbrecht am 13.05.2025 in der Umgebung des ersten Fundortes führte zum Nachweis von mindestens 5 weiteren Männchen. Das deutet darauf hin, dass es sich aktuell um eine kleine, aber wohl stabile Population handelt. Möglicherweise ist B. euphrosyne aus den gut besiedelten Wäldern östlich der Oder (Polen) wieder nach Brandenburg eingewandert.