Marina Stach beobachtete einen Falter der Brombeer-Eule (Dysgonia algira) am 17.8.2024 in Bias bei Zerbst. Die südlich verbreitete, expansive Art breitet sich im Westen Deutschlands vor allem im Rheintal nach Norden aus und wurde inzwischen mehrfach auch in Nordrhein-Westfalen gefunden. Eine zukünftige Besiedlung klimatisch begünstigter Gebiete im Osten Deutschlands ist zu erwarten.
Jörg Gelbrecht, 13.09.2024
Der bislang nur wenige Male in Brandenburg und Berlin gefundene Wanderfalter aus tropischen und subtropischen Regionen tritt 2024 hier verbreiteter auf. Eier bzw. Raupen des Oleanderschwärmers wurden an Oleanderbüschen in Siedlungsbereichen beobachtet: Am 20.08. in Templin durch Titus und Uwe Göritz, am 2.9. in Lieberose durch Hendrik Kliche und Monika Kliche, am 5.9. in Lichterfelde bei Eberswalde durch Christin Kamke sowie am 11.9. in Spremberg durch Mathias Gutsche
Jörg Gelbrecht, 15.09.2024
Der Eulenfalter S. exigua ist im Mittelmeerraum weit verbreitet und oft zahlreich zu beobachten. Weiter nördlich tritt die Art als Wanderfalter auf. In Brandenburg und Berlin wurde S. exigua bislang nur in ganz wenigen Exemplaren nachgewiesen, zuletzt 2022. Überraschenderweise wird der Falter seit Mitte August 2024 verbreitet und zum Teil in mehreren Exemplaren beim Lichtfang beobachtet. Meldungen stammen von folgenden Entomologen (alphabetisch): Sebastian Fuchs, Jörg Gelbrecht, Bernd Heuer, Winfried Heß, Christian Köckeritz, Arnold Richert, Franz Theimer, Volker Tröster, Peter Weisbach. Auf einzelne Fundortangaben wird verzichtet. Weitere Beobachtungen sind im September zu erwarten.
Jörg Gelbrecht, 13.09.2024
Am 8.9.2024 flog ein Falter dieses in Deutschland sehr selten gefundenen „Irrgastes“ bei Klettwitz (Niederlausitz) in der Bergbaufolgelandschaft bei einem gemeinsamen Lichtfangabend mit Franz Theimer an die Lichtfanganlage von Jörg Gelbrecht. Es handelt sich um den zweiten Nachweis für das Land Brandenburg. Zuvor wurde ein Falter von Erich Haeger am 11.9.1955 bei Kreuzbruch (Oberhavel) gefangen.
Jörg Gelbrecht, 13.09.2024
Die viele Jahrzehnte in Deutschland verschollene Malveneule (Acontia lucida), die aus Berlin beschrieben wurde, breitet sich neuerdings wieder von Süden kommend aus. Marina Stach beobachtete in ST in Bias bei Zerbst zwischen dem 26.5 und 30.7.2024 insgesamt 4 Falter. Einen weiteren Falter beobachtete Dirk Stadie am 15.7.2024 bei Wansleben am See. Im Norden der Oberlausitz nahe der Grenze zu Brandenburg sah Hartmuth Strutzberg am 26.5.2024 einen Falter bei Strauch. Eine Wiederentdeckung für Brandenburg nach 67 Jahren gelangen Klaus-Dieter Effenberger und Dieter Kinze am 14.8.2024 bei Martinskirchen in Südbrandenburg. Wenig später, am 24.8.2024 meldeten Lutz Krause, Roland Herrmann und Olivier Putzbach einen Falter aus Frankenhain (Elbe-Elster), und Jörg Streese dann einen Falter aus Sperenberg am 28.08.2024.
Jörg Gelbrecht, 13.09.2024
Raupen des Blütenspanners Eupithecia pulchellata wurden durch Frank Rämisch in den Blüten des Roten Fingerhuts (Digitalis purpurea) am 25.06.2024 nördlich Schlenzer (bei Jüterbog) gefunden. Angeregt durch diesen Erstnachweis entdeckte Stefan Ratering am 01.07.2024 einige Raupen an Rotem Fingerhut am Ortsrand von Raben (Hoher Fläming).
Jörg Gelbrecht, 18.07.2024
Der Speerspitzen-Spanner Rheumaptera hastata, der seit vielen Jahren nicht mehr nachgewiesen wurde, konnte am 18.04.2024 bei Eisenhüttenstadt durch Jutta Bernhard sowie durch Alec & Wolfgang Petri am 01.05.2024 bei Rathenow und am 04.05.2024 bei Nennhausen (Havelland) nachgewiesen werden.
Jörg Gelbrecht, 18.07.2024
Das hochseltene und stark gefährdete Kupferglanz-Grünwidderchen Jordanita chloros wurde auch 2024 in Brandenburg nachgewiesen: Kagel bei Erkner sowie Wriezen (Alec Petri).
Jörg Gelbrecht, 18.07.2024
Die sich an Sand-Thymian entwickelnde Federmotte (Pterophoridae) Merrifieldia tridactyla (Linnaeus, 1758) konnte durch Wilfried Ratajczak am 28.06.2024 im NSG Charlottenhöhe dokumentiert werden.
Aus Brandenburg lagen bisher nur sehr alte Literaturangaben vor.
Jörg Gelbrecht, 01.07.2024
Winfried Heß fand am 04.06.2024 bei Flieth am Ufer des Stierngrabens den Zünsler (Crambidae) Sclerocona acutellus (Eversmann, 1842); ein Erstnachweis für Brandenburg.
Für Berlin wurde die Art im Jahr 2000 bereits als Erstfund gemeldet.
Jörg Gelbrecht, 01.07.2024