Es handelt sich um eine taxonomisch besonders schwierige Gruppe, eine Aufteilung in drei Arten wird auch in jüngster Zeit nicht von allen Autoren unterstützt. Falls es sich um drei eigene Arten handelt, kommen sie alle in Brandenburg vor. Nach eigenen Erfahrungen (JG) ist die am frühesten fliegende Art (Mitte Juni bis Juli), meist an mesophilen, grasigen Plätzen, E. nigrofusca (in älterer Literatur oft als E. tritici aufgefasste Art), während in der Regel ab etwa Anfang August bis etwa Anfang September auf armen Sandböden (Heiden, Trassen, Bergbaufolgelandschaften usw.) E. eruta fliegt.

Ab etwa Mitte August fliegt dann auf trockenen Callunaheiden zusätzlich bis in den September hinein die etwas kleinere, oft auch dunklere und/oder rötlich bestäubte E. tritici (Linnaeus, 1761), die in älterer Literatur als E. crypta (Dadd, 1927) aufgeführt wird. Oft lassen sich die Falter anhand äußerer Merkmale und der Flugzeiten zu einer der drei Arten zuordnen. Leider gibt es aber immer wieder Falter, für die eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist.

Für das Portal sollten aufgrund dieser taxonomischen Schwierigkeiten nur Meldungen erfolgen, die durch Sammlungsmaterial belegt sind. Zukünftig ist eine umfangreiche Revision unter Nutzung molekularbiologischer Methoden (Sammlungsmaterial) und unter der Nutzung von Erkenntnissen zur Biologie und Ökologie der drei Taxa dringend notwendig. Es handelt sich dabei nicht nur um eine „rein“ wissenschaftliche Fragestellung, sondern auch um naturschutzfachliche Aspekte, da das Taxon E. tritici (Linnaeus, 1761) als Heidebewohner offenbar ökologisch enger eingenischt ist.
Meldungen, für die nur Fotobelege vorhanden sind, sollten unterbleiben. (J. Gelbrecht)

Bis in jüngste Zeit wurden unter H. maritima auch mehrere Unterarten aus dem osteuropäischen und asiatischen Verbreitungsgebiet geführt. Diese östlichen Taxa werden inzwischen als eigene Art unter H. adaucta betrachtet, während H. maritima eine westlich verbreitete Art ist, die in Deutschland nur im Nordwesten auf atlantischen Calluna-Heiden vorkommt. In Brandenburg und auch in den anderen ostdeutschen Bundesländern fliegt nur H. adaucta.

Wir haben für das Portal daher alle bisherigen Meldungen von H. maritima aus dem Untersuchungsgebiet in H. adaucta überführt. Diese Art ist offensichtlich in Ausbreitung nach Nordwesten und Westen begriffen.

Wir bitten alle Melder, aus dem Untersuchungsgebiet zukünftig nur noch H. adaucta zu melden. Bitte die große Ähnlichkeit zur Kardeneule (H. viriplaca) beachten; in wenigen Einzelfällen ist eine sichere Unterscheidung anhand von Fotos nicht möglich! (J. Gelbrecht)

Bis vor wenigen Jahren war aus Brandenburg und auch aus Deutschland nur L. sinapis bekannt. Erst in jüngerer Zeit wurde erkannt, dass im Untersuchungsgebiet auch L. reali vorkommt, die sich nur durch Genitaluntersuchung von L. sinapis unterscheiden lässt.

2011 wurde dann ein weiteres Taxon bekannt: L. juvernica, das sich von L. reali nur durch molekularbiologischen Methoden trennen lässt. Es stellte sich heraus, dass L. reali eine rein südwesteuropäische Art ist. In Brandenburg (und Deutschland) fliegt dagegen nur L. juvernica.

Wir bitten daher alle Melder, nur genitaluntersuchtes Material für die Arten L. sinapis bzw. L. juvernica zu melden. Ist eine Genitaluntersuchung nicht möglich, sollten alle Meldungen für den Artkomplex L. sinapis / L. juvernica erfolgen.

Frühere unklare Meldungen werden wir in den genannten Artkomplex überführen. Bitte benutzen Sie für ihre Leptidea-Meldungen keine Kataloge, in denen nur das Artenpaar L. sinapis / L. reali aufgeführt ist. (J. Gelbrecht)

Auf der Basis molekularbiologischer Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die früher im Untersuchungszeitraum als Pontia daplidice angesprochenen Falter alle zu der Art Pontia edusa gehören.

P. daplidice kommt überwiegend in Südwest-Europa und in Nordwest-Afrika vor, während P. edusa von Mitteleuropa bis Ostsibirien verbreitet ist. In Deutschland fliegt nach gegenwärtigem Wissensstand ausschließlich P. edusa.

Wir haben alle bisherigen P.-daplidice-Meldungen in P. edusa überführt. Wir bitten alle Melder, zukünftig auch nur P. edusa zu melden. (J. Gelbrecht)