Über die Artberechtigung beider Taxa wird seit langem gestritten. Aktuell werden für Deutschland beide Arten angegeben. In der neuen englisch- und auch russischsprachigen Literatur geht man wieder von einer Art aus, wobei A. euphorbiae (Denis & Schiffermüller, 1775) als synonym von A. cinerea (Hufnagel, 1766) geführt wird.

Für diese Bewertung sprechen auch noch nicht veröffentlichte Ergebnisse aus DNA-Untersuchungen (Steiner, pers. Mitt.). Wir bitten deshalb alle Melder, aus unserem Untersuchungsgebiet nur A. cinerea zu melden. (J. Gelbrecht)

Es handelt sich um ein weiteres schwieriges Artenpaar. Bis vor kurzem wurden vor allem kleinere, dunklere und etwas schmalflügligere Falter aus den Heiden Nordwestdeutschlands bzw. Nordwesteuropas als A. lueneburgensis betrachtet. Eine scharfe Abgrenzung zur „klassischen“ A. lutulenta auf der Basis morphologischer Merkmale war dennoch nicht immer möglich. Das Artrecht von A. lueneburgensis war deshalb oft umstritten. Auf der Basis von jüngsten Barcode-Untersuchungen wurde dann aber die Existenz zweier Arten mit überraschendem Verbreitungsmuster nachgewiesen:

Eine von Westeuropa bis Mitteleuropa verbreitete A. lueneburgensis und eine südöstlich verbreitete Art A. lutulenta (Typenfundort: Wien). Bisherige stichprobenartige Barcode-Untersuchungen aus Deutschland und auch aus Brandenburg ergaben die Zugehörigkeit zur Art A. lueneburgensis. Bis aber umfangreichere Untersuchungen zur Artzugehörigkeit der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Falter mit deutlich höherer Stichprobenzahl vorliegen, wollen wir die bisherigen Meldungen unter A. lutulenta laufen lassen. Es könnte sich aber herausstellen, dass in Deutschland und auch in Brandenburg ausschließlich A. lueneburgensis fliegt. In diesem Falle würden wir dann alle bisherigen A. lutulenta-Meldungen in A. lueneburgensis überführen.

Bis dahin bitten wir die Melder, zunächst weiterhin nur A. lutulenta zu melden. Da eine sichere Artdiagnose nur auf der Basis von DNA-Untersuchungen möglich ist, sollten Belege in den Sammlungen vorhanden sein.

C. hyale und C. alfacariensis sind zwei sehr ähnliche Arten, die sich zweifelsfrei nur im Raupenstadium (siehe Lepiforum) oder mittels DNA-Untersuchungen unterscheiden lassen. Anhand von Bildern ist eine sichere Bestimmung nicht möglich.

C. hyale ist in Brandenburg weit verbreitet. Von C. alfacariensis kennen wir keine gesicherten Nachweise, obwohl die Art wiederholt gemeldet wurde. Ein Vorkommen ist aber nicht auszuschließen, da eine der Hauptnahrungspfanzen der Raupen, die Bunte Kronwicke (Securigera varia), vor allem vom Oderbereich bis zum Berliner Raum recht weit verbreitet ist. Eine gezielte Suche nach Raupen ist sehr wünschenswert!

Im Online-Portal sollten daher bis auf Weiteres alle Beobachtungen (ob mit oder ohne Fotobeleg) als C. hyale gemeldet werden. Die Meldung des Artkomplexes ist aus den oben genannten Gründen nicht sinnvoll. (J. Gelbrecht)

Seit langem wird in Fachkreisen darüber diskutiert, ob das Taxon D. tutti eine von D. chrysitis verschiedene Art ist.
In neuen Publikationen werden D. tutti und die aus Japan beschriebene D. stenochrysis als konspezifisch behandelt. In diesem Fall müsste der Name „tutti“ durch den prioritätsberechtigten Namen „stenochrysis“ ersetzt werden. Nach wie vor ist aber die Abgrenzung der beiden Taxa sehr schwierig und vielleicht auch noch nicht 100%ig gesichert.

Beide Taxa sind in Deutschland weit verbreitet, auch in Brandenburg.
Bis zu einer endgültigen Klärung der Taxonomie bitten wir alle Melder, nur D. chrysitis zu melden. Wenn möglich, sollten immer wieder stichprobenartig Einzelexemplare konserviert werden, um sie später im Rahmen einer Revision mit molekularbiologischen Techniken hinsichtlich ihrer Artzugehörigkeit untersuchen zu können. (J. Gelbrecht)